Am 27. Juli 2022 hat das Komitee der UNESCO beschlossen, dass die Überreste des römischen Reiterkastells in Dormagen als Teil des Niedergermanischen Limes Welterbe sind. Dormagen ist einer von 27 Fundorten in NRW. Mitten in der heutigen Innenstadt war seit etwa 85 n. Chr. eine Reitereinheit mit 480 Soldaten stationiert – eine so genannte Ala. Diese bewachte als schnelle Eingreiftruppe die Rheingrenze. Das dazugehörige Kastell erstreckte sich über eine Fläche von rund drei Hektar und ist besonders gut erforscht. Archäologen entdeckten hier, dass sich die Pferdeställe mit in den Wohnbaracken befanden. Mensch und Tier lebten unter einem Dach.
Die Ausstellungen platzieren sich an drei verschiedenen Orten - einen umgebauten Bereich des alten Rathauses, dem Bestandsraum des Römerkellers und einem kleinen Römerpark neben dem Rathaus.
Nach einem Vorentwurf des Büros res d entwickelten wir die Gestaltung der Ausstellungsräume weiter, produzierten die Grafiken und Medien, entwarfen auf Basis detaillierter wissenschaftlicher Befassung die Vorlagen für reale und mediale Modelle und Rekonstruktionen.
Aus einem düsteren Eingangsbereich im Historischen Rathaus entstand ein freundliche Entrée, das mit einem markanten Farbton die Besucher zu den beiden Ausstellungsräumen führt.
Die Ausstellungsbereiche zeigen originale Leihgaben aus privaten Sammlungen und bieten familienfreundliche Zugänge zu den archäologischen und lebensweltlichen Themen aus der Welt der römischen Militärlager. Hierzu gehören interkativen Medien und kinderorientierten Erklärfilmen auch eine Selfiestation im Duktus einer illusionistischen 3D-Malerei der Künstlerin Ella Mundt.
Ein Bestandsmodell des römischen Reiterlagers im Historischen Rathaus erhielt ein neues Chassis mit zwei Medienseiten, so dass der kleine Raum noch ein "Kino" erhielt, das aber beim Eintreten in den Raum nicht als Großmonitor alle anderen Elemente übertönt.
Römerkeller und Römergarten werden im November 2022 eröffnet.