Die Slawenburg Raddusch ist eine rekonstruierte Fluchtburg, deren innerer Wallkern zu einem halbrunden Ausstellungsraum ausgebaut wurde. Die Slawenburg Raddusch gehört zu den beliebtesten und bekanntesten touristischen Destinationen im Spreewald und richtet sich explizit an ein touristisch orientiertes und familiäres Publikum.
Gleichwohl fußt die Ausstellung auf umfangreichen und langjährigen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und wird im Exponatbestand zu großen Teilen durch die Ausgrabungsfunde des Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums bestückt.
Die Dauerausstellung der Slawenburg Raddusch „Archäologie in der Niederlausitz“ wurde ab 2017 nach einem europaweiten Wettbewerb durch unser Büro erneuert. Themen der Ausstellung sind die archäologischen Forschungen im Lausitzer Braunkohlerevier, in epochenübergreifender Darstellung.
Insbesondere wurden alle vorhandenen Vitrinen neu gebaut und klimatisch, präsentations- und lichttechnisch erneuert. Die Form sollte auf Wunsch des Auftraggebers erhalten bleiben. Die aufwendig konstruierten Rundvitrinen greifen die Formsprache des Burgwalls auf und überführen sie in den Innenraum. Illustrationen an den Rückwänden der Vitrinen setzen die kleinteiligen archäologischen Funde in Szene.
Die durch unser Büro geplanten und realisierten Medienstationen bieten eine besucherfreundliche Erschließung der komplexen archäologischen Sachverhalte und individuelle Schwerpunktsetzungen.
Die Dauerausstellung wurde weitgehend barrierefrei umgesetzt. Medienstationen und Podeste sind unterfahrbar, Sitzbänke sind mit Aufstehhilfen ausgestattet. Eine großformatige Typografie (zweisprachig) und lesefreundliche Kontraste erleichtern die Aufnahme. Das von uns konzipierte und produzierte mediale Angebot verfügt über DGS-Videos sowie Audiodeskriptionen.
Im Außenraum realisierten wir zwei Speicher nach archäologischen Vorgaben, die einmal als Speicher/Depot dienen zum anderen als offener Spielbereich. Ein Stück der Wallmauer wurde als Nachbau in den Innenhof gestellt, um die Technik anschaulich zu machen.