Das private Wohnhaus des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss erhielt in den 1990er Jahren einen Erweiterungsbau für eine Dauerausstellung (Behnisch Architekten Stuttgart). Es wurde 2020 – 2023 umfassend saniert (Architekturbüro Stocker BDA, Remshalden) und erhielt eine neue, räumlich erweiterte Dauerausstellung. Die drei Ausstellungsbereiche gruppieren sich um den den privaten Wohnbereich, in dem sich die authentische Ausstattung der früher 1960er Jahre erhalten hat. Unser Büro erhielt den Zuschlag in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren.
Das kuratorische Konzept sieht einen chronologischen Zugang zur Biographie von Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp vor und berücksichtigt die zeitgeschichtlichen Bezüge. Die Ausstellungsbereiche A1 und A2 im Untergeschoss beziehen sich auf diese Biographie. Der Raum A3 ist im Obergeschoss und widmet sich übergreifend dem Amt des Bundespräsidenten; in seiner markanten Farbraumschale spiegeln sich die Farben der Demokratie wieder: Schwarz-Rot-Gold. Nebenan liegen die original erhaltenen Wohnräume. Zur Planung gehörte auch die Besuchsführung, um diese durch die unterschiedlichen Ebenen des Hauses zu leiten. Die geschwungene Linienführung der Displays lenkt die Besucher:innen durch die Räume und Zeiten. Zahlreiche mediale Angebote, eine Medienlounge zum Garten hin, Hands-On-Stationen und eine separate Kinderspur bereiten die biographisch-politischen Themen anschaulich und nachvollziehbar auf.
Im Raum A 1 ist der große Mittelbereich verschiebbar, da der Raum monatlich für Veranstaltungen genutzt wird; dies bedeutete eine komplexe Vitrinenplanung, damit die Einzelteile an die Seiten geschoben werden können und sich dort mit den Wanddisplays zu einem harmonischer Ganzen während einer Veranstaltung zusammenfügen.